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San Pedro überraschte uns total. Waren in Bolivien die meisten Überlandstraßen ungeteert und die Ortsdurchfahrten befestigt, so war es hier umgekehrt. Vor der Ortschaft hörte zu unserem Erstaunen die Teerdecke auf um danach wieder anzufangen. Wir riefen sogleich einen uns bekannten Händler in Kalifornien an, damit er uns ein Ersatzteil schickt. Der Händler in Santiago de Chile konnte uns weder Preis noch Lieferzeit nennen. Es dauerte eine Woche, bis das Teil per 48 Stunden Express auf dem Weg war. Nach 3 Tagen rief ich beim Paketdienst in Santiago an. Dort erteilte man mit die Auskunft, daß das Wetter zum Fliegen zu schlecht wäre. Ein paar Tage später behaupteten sie, das Paket sei in Kolumbien. Keine Ahnung was das dort soll. Nach zwei Wochen hieß es, das Paket hänge nun am Zoll. Wir überwiesen den geforderten Einfuhrzoll und erhielten eine weitere Woche später ein Paket mit 5.000 Glühbirnchen fürs Auto. Der Paketdienst hatte das Paket vertauscht und unser Stoßdämpfer war Richtung Süden geflogen worden. Nach 3 weiteren Tagen bekamen wir schließlich unser Teil. So wurde aus einer 48 Stunden Expresslieferung, die uns 200 $ Porto kostete, eine 4 Wochen Langsamstlieferung. Vom Paketdienst gabs keine Entschuldigung.

Yungas

Straße in die Yungas

Während der langen Wartezeit konnten wir neue Reisepläne schmieden und die Route für den letzen Reiseabschnitt festlegen. Auf dem Campingplatz wurde es uns auch nicht langweilig, denn immer wieder kamen Motorradfahrer aus der ganzen Welt vorbei. Zudem gab es in der Stadt einen kostenlosen Büchertausch, bei dem wir immer interessanten Lesestoff fanden. Nun konnte es weiter gehen und wir folgten der Küste nach Norden. So erreichten wir wieder La Paz. Über Email erfuhren wir, daß die uns bereits bekannten Motorradfahrer Ralf und Eva ebenfalls in der Stadt waren. So vereinbarten wir ein Treffen um unsere Erfahrungen auszutauschen, hatten wir uns doch seit Mexiko nicht mehr gesehen. Sie waren sofort begeistert von unseren weiteren Reiseplänen. Sie wollten noch die Runde durch das Salar de Uyuni drehen und dann mit uns per Schiff auf dem Amazonas durch Brasilien reisen. Sie reisten dann auch am nächsten Tag schon ab. Wir nahmen uns noch Mal Zeit, die Stadt zu erkunden. Auch hatte ich Probleme mit den Zähnen. Ich ließ mir bei einem deutsch sprechenden Zahnarzt zwei Füllungen erneuern. Am 6. August war zudem Nationalfeiertag und es fand ein großer Umzug statt. Er dauerte vom Vormittag bis zum Abend. Auch die deutsche Schule marschierte in ihren weiß - blauen Uniformen mit. Nun lag die gefährlichste Straße der Welt vor uns, die Abfahrt in die Yungas. Jedes Jahr soll es 150 Tote geben. Neben der Straße fällt das Gelände bis zu 1000 Meter senkrecht ab und es stürzen ganze Busse in die Tiefe.

Motorradreparatur

Reparatur im Dschungelcamp

Die Strecke ist zudem nicht geteert und nur einspurig zu befahren. Es wurde deshalb Einbahnverkehr eingeführt, um die Sicherheit zu erhöhen. Man darf von 7 Uhr bis 15 Uhr abfahren in die Yungas und von 17 Uhr bis 5 Uhr zurück. Es war wieder einmal ein besonderes Erlebnis, vom kalten kahlen Hochland in dem dampfenden grünen Urwald hinabzufahren. Auf der Hälfte der Strecke blieb auf einmal Julias Motorrad stehen. Die Symptome deuteten auf einen Lichtmaschinendefekt. Wir standen gerade mal eine viertel Stunde, da kam ein weißer Jeep mit Bauarbeitern. Der eine stellte sich als Pater Roberto vor und half uns, das Motorrad wieder notdürftig zu reparieren. Wie sich herausstellte, war nur ein Kabel an der Batterie abgebrochen. Er lud uns noch zu sich ins nahegelegene Baucamp O.S.C.A.R. ein. Wir nahmen sein Angebot dankend an. Dort wurde am nächsten Tag das Motorrad wieder fachmännisch repariert. Der österreichische Pater lebt schon seit 27 Jahren in Bolivien und leitet das Camp. Sie bauen unter Mithilfe der einheimischen Bevölkerung Straßen und Brücken, damit die Einwohner mit der Hauptstadt Handel treiben können und so auch etwas verdienen.

Motorrad im Schlamm

Nach einer regnerischen Nacht

Wir waren ihre Gäste und durften in einer separaten Hütte wohnen und erhielten Vollverpflegung, sogar mit kaltem Bier. Die Straße führte nun durch das Amazonastiefland. Wir konnten aber nicht viel vom Dschungel sehen. Entlang der Straße war alles gerodet und wurde für die Viehzucht genutzt. Auch in den letzten Wochen wurden wieder mal 100.000 Hektar abgefackelt. So hing ein nebelartiger Rauchschleier in der Luft. Die Sonne kam erst gegen 9 Uhr als roter Ball durch und erwärmte die Luft nur langsam. Einmal hatten wir in der Nacht Regen und am nächsten Tag war die Piste schmierig wie Schmierseife. Wir lagen öfter mal im Dreck, da wir die Motorräder nicht auf den Rädern halten konnten Es trocknete schnell ab und nach ein paar Kilometern war wieder alles staubtrocken. An einem Wasserfall konnten wir uns später waschen. Nach 1200 Kilometern auf der staubigen und gefährlichen Piste erreichten wir die brasilianische Grenze bei Guayamirim.

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