Kaum hatten wir den Grenzfluß per Fähre überschritten, hatten wir wieder eine Teerstraße unter den Rädern, wenn sie auch mit vielen Schlaglöchern übersät war. So schafften wir die letzten 350 Kilometer in ein paar Stunden und erreichten Porto Vehlo. Wir buchten ein Schiff nach Manaus und kurz bevor es ablegte, trafen auch Ralf und Eva mit ihren Motorrädern ein. Es war das letzte Schiff, das auslief, denn der Fluß hatte Tiefstand. Die Fahrt dauerte auf Grund des niedrigen Wasserstandes des Rio Madaira 5 Tage. Das Holzschiff lief 2 mal auf eine Sandbank auf und kämpfte jedes mal 8 Stunden, bis es frei kam.
Die Besatzung tröstete uns mit dem Hinweis, wenn wir untergingen fressen uns die Pirañas oder die Krokodile. Anacondas sollen auch im Wasser sein. Geschlafen wurde an Deck in Hängematten. In Manaus entluden wir unsere Motorräder und mußten feststellen, daß uns die Besatzung das Benzin aus den 4 Motorrädern geklaut hatte und wir nicht aus dem Hafen fahren konnten. Als wir beim Kapitän reklamierten, gab er uns 10 Liter. Wir besuchten eine Vorstellung im Opernhaus, das ja weltbekannt ist.Im Hotel konnte man nur mit Klimaanlage schlafen, so warm und feucht war die Luft. Nach einem Bummel durch die zollfreie Zone checkten wir auf dem nächsten Schiff ein, das uns nach Belem an der Atlantikküste bringen sollte. Es dauerte einige Tage, bis wir uns mit dem Kapitän auf einen vernünftigen Preis einigen konnten. Mit der portugiesischen Sprache hatten wir so unsere Probleme, hatten wir uns doch erst an das Spanisch gewöhnt.
Die Fahrt auf dem Rio Amazonas verlief ruhig und der Wasserstand war hoch genug für das Stahlschiff. Von Belem fuhren wir durch einen anfangs völlig ausgedörrten Landstrich in die Nähe von Natal. Dann wurde die Landschaft wieder grüner und wir hielten uns an der Küste entlang Richtung Rio de Janeiro. Wir besuchten unter anderem die Städte Sao Luis, Salvador und Olinda. Sie besitzen noch schöne Altstädte. In dieser Region leben viele Schwarze, Nachfahren der ehemaligen Sklaven und überall wird zur Ragge Musik getanzt. Überhaupt sind die Brasilianer ein sehr lebenslustiges und sexbessenes Volk. So wurden wir Männer an der Tankstelle gefragt, was wir von den brasilianischen Frauen hielten. Auf den Hinweis, daß wir ja unsere eigenen dabei haben, meinte er nur, was sind schon die gegen unsere Frauen. Auf den Zigarettenschachteln wird zudem gewarnt, Rauchen gefährdet ihre Potenz.